Als Schulsanitäter:in startet man mit einem Erste-Hilfe-Kurs und ist damit als Ersthelfer:in für den Schulsanitätsdienst schon ganz gut gerüstet. Man lernt Situationen und verletzte Personen einzuschätzen, große und kleine Sofortmaßnahmen durchzuführen und im Ernstfall bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu betreuen. Wie es nach der Übernahme durch die Profis weitergeht, erfuhren die Schüler:innen der Realschule an der Blutenburg bei ihrem Besuch in der Notaufnahme des Rotkreuzklinikums München.
Dr. Don-Felix Ryzek begrüßte die 17 Jugendlichen in Begleitung von zwei Lehrkräften an seinem Arbeitsplatz in der Zentralen Notaufnahme. „Bei uns muss es manchmal sehr schnell gehen. Wer als Erster drankommt, bestimmt die Dringlichkeit und Schwere des medizinischen Problems“, erklärte der Notfallmediziner und zeigte den Schockraum, in dem schwerverletzte oder mehrfach traumatisierte Personen behandelt werden.
In der Unfallchirurgie stellte Christian Riquarts die Intensiv- und Überwachungsstation vor und demonstrierte anhand verschiedener Implantate die Möglichkeiten der Unfallchirurgie. „Mit diesem Nagel können wir einen komplizierten Bruch vom Oberschenkel operativ versorgen“, erläuterte der Leitende Oberarzt, der vom Kreuzbandriss bis hin zur Schulter- und Hüftprothese verschiedenste Operationen durchführt.
Mit Informationen zur generalistischen Pflegeausbildung sowie dem Pflegestudium gab Lydia Dadashi Impulse für eine spätere Berufswahl. „Es gibt wenige Berufe, die solch vielfältige Entwicklungs- und Einsatzmöglichkeiten bieten“, ist die Mitarbeiterin der Zentralen Praxisanleitung überzeugt. „Bei der Versorgung von Patienten aller Altersstufen - angefangen auf der Allgemeinstation bis hin zu Notaufnahme und Intensivstation - sind Pflegefachkräfte in der Akutklinik tätig. Weiterführende Qualifizierungen bzw. Studiengänge ermöglichen beispielsweise die Übernahme von Pädagogik- und Managementaufgaben in Kliniken, Pflegeschulen oder anderen Pflegeeinrichtungen“, führt Dadashi weiter aus.
Gemeinsam mit Pflegedienstleitung Caroline Riedl freut sie sich über Bewerbungen für die Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann (in Kooperation mit der Berufsfachschule für Pflege München) oder zum Bachelor-Pflegestudium Angewandte Pflegewissenschaft (in Kooperation mit der Hochschule München). „Sowohl in der generalistischen Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann wie im sieben Semester umfassenden Pflegestudium bieten wir eine attraktive Ausbildungsvergütung“ wirbt Dadashi für die Ausbildung und das Studium am Rotkreuzklinikum. Die Schulsanitäter:innen stellten unzählige Fragen und wollten am liebsten gleich zum Pflegepraktikum bleiben. „Sobald ihr 16 Jahre seid, ist das bei uns möglich“, vertröstete die Praxisanleiterin die hochmotivierte Gruppe und stellte einen erneuten Besuch im kommenden Jahr in Aussicht.