Gesundheit & Medizin | 21.07.2021

ZNA - die richtige Anlaufstelle für Notfälle

Bei medizinischen Problemen gilt der Hausarzt oder der kassenärztliche Bereitschaftsdienst als erster Ansprechpartner. Doch was tun, wenn nachts oder am Wochenende das Herz sticht, die Luft knapp wird oder die Großmutter sich bei einem Sturz ernsthaft verletzt? Hier kommt der Notarzt ins Spiel. Jörg Henkel, unser Leitender Oberarzt der Zentralen Notaufnahme (ZNA), ist nicht nur in Wertheim für alle Notfälle zuständig, er rückt auch mit dem Rettungswagen aus. Wenn sein Kollege Dr. Wilhelm Freiherr von Lamezan verhindert ist, übernimmt Chefarzt Dr. Michael Weber, oder eben Henkel selbst diese Aufgabe.

Wir alle in der ZNA, ob Notfallmediziner oder Pflegefachkraft, sind begeistert von unserem Beruf. An der Arbeit in einer Klinik der Grund- und Regelversorgung schätzen wir nicht nur die familiäre Atmosphäre. Wir finden, dass Krankenhäuser in der ländlichen Region für die Bevölkerung aufgrund der kurzen Wege, gerade für Ältere, sehr wichtig sind. Wenn jemand öfters in die ZNA kommt, kennt man ihn und seine Problemstellung, oft auch das soziale Umfeld. Das alles kann sehr hilfreich für die akute und auch für die langfristige Versorgung bzw. Fallsteuerung sein. Um wertvolle Zeit bei der Erstversorgung zu sparen, bitten wir alle Notfallpatienten trotz der akuten Situation, die Versichertenkarten, den Medikamentenplan mit QR-Code sowie Allergie-, Impf-, Schrittmacher- oder andere Ausweise sowie vorhandene Vorbefunde mitzubringen.

Langweilig wird die Arbeit in der Wertheimer ZNA nie, denn im Gegensatz zur Uni sehen wir nicht nur spezielle Fälle, sondern ein sehr breites Spektrum von Erkrankungen. In der ZNA müssen wir in kurzer Zeit den gesamten Patienten erfassen und schnell die richtige, ausreichende Diagnostik veranlassen. Das kann durchaus zwei, drei Stunden in Anspruch nehmen. Zeit, in der andere, nicht so akute Patienten warten müssen. Um die Behandlungsreihenfolge und die Abläufe in der Notaufnahme zu planen, wird in der Notfallmedizin die pflegerische Ersteinschätzung nach dem MTS-System (Manchester Triage) verwendet – eine aus England stammende Methodik, um die Behandlungsdringlichkeit systematisch zu erkennen. Ein vital bedrohter Patient wird rot, und damit als akut zu behandeln, eingestuft. Grün hingegen bedeutet nur untergeordnete Problematik und damit mehr Zeit bis zum Arztkontakt und zur Erstbehandlung. Die akuten Notfälle kommen überwiegend liegend mit dem Rettungswagen. Darunter sind häufig Patienten mit Unfällen, Brüchen, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Sie profitieren nach der Erstversorgung von der Infrastruktur der Rotkreuzklinik für ihre weitere Diagnostik, Behandlung und manchmal auch Operation.

Patienten, die schon seit Wochen Beschwerden haben und ohne deutliche Verschlechterung kommen, verweisen wir in die Notfall-Praxis der Kassenärztlichen Vereinigung, die unter unserem Dach Bereitschaftsdienst vorhält. Die Notfallpraxis steht am Wochenende und an Feiertagen von 8 bis 18 Uhr ohne Terminvereinbarung zur Verfügung. Es ist klar, dass Patienten in dringlichen Situationen kompetente Hilfe bei uns in der ZNA finden - jedoch können wir in der Rotkreuzklinik nicht alle Fachbereiche abdecken. Wenn besorgte Eltern mit einem Kind mit Bauchweh zu uns kommen, überweisen wir an pädiatrische Experten. Schnittwunden oder auch einen Knochenbruch können wir fachkundig und schnell versorgen. Kinder sind jedoch keine kleinen Erwachsenen, sondern brauchen bei komplexeren Problemen spezialisierte Behandlung.

Wir schätzen unsere unterschiedlichsten Patienten und die damit verbundene Aufgabenvielfalt. Die bestmögliche medizinische und pflegerische Versorgung ist unser gemeinsames Ziel – und wenn es zu Wartezeiten kommen sollte, bitten wir Sie aus medizinischen Gründen um Verständnis dafür. 

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Team der Geburtshilfe

Team der Zentralen Notaufnahme
Rotkreuzklinik Wertheim

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