Pressemitteilung | 26.11.2024

Rettungshunde absolvieren Erste-Hilfe-Kurs im Rotkreuzklinikum

Erste Hilfe kann Leben retten. Das gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Hunde - insbesondere für Rettungs- und Suchhunde. „Sie sind bei ihrer Arbeit besonderen Gefahren ausgesetzt“, weiß Kathrin Jochum. Die 37-Jährige ist Krankenschwester im Münchner Rotkreuzklinikum und seit 2017 zudem ehrenamtlich in der DLRG-Rettungshundestaffel Ortsverband Pöcking-Starnberg aktiv. „Die Suche nach vermissten Personen, manchmal auch nach verwirrten Heimbewohnern oder Klinikpatienten, gehört zu unseren Aufgaben“, erklärt die Besitzerin zweier vierbeiniger Mantrailer. Diese Hunde sind darauf trainiert, Menschen zu „trailen“, also deren Spur mithilfe ihres ausgezeichneten Geruchsinns aufzuspüren. „Als langjährige Mitarbeiterin der Zentralen Notaufnahme lag es für mich nahe, unseren jährlichen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde diesmal an meinem Arbeitsplatz durchzuführen“, so Jochum. Die Klinikleitung hatte nach Rücksprache keine hygienischen Bedenken, da der Konferenzraum direkt hinter dem Eingang liegt und die Tiere daher keinen Patientenkontakt haben.

Suchhunde sind im Einsatz Risiken ausgesetzt
In den Grundkursen lernen die Hundebesitzer in der Regel, wie man Atmung und Puls kontrolliert und an den Schleimhäuten erkennt, ob der Hund Blut verloren hat. „In unseren Erste-Hilfe-Kursen geht es vor allem um die Versorgung von Wunden, starken Blutungen oder anderen Notfällen“, erläutert Jochum die Gefahren, denen die Suchhunde im Einsatz ausgesetzt sein können. Den fünf teilnehmenden Hunden scheinen diese Risiken nichts auszumachen. Holly, ein 7-jähriger Beagle, ließ geduldig Verbände um Pfoten und Schnauze über sich ergehen. Kollegin Lynes ist im „echten Leben“ ein Therapiehund in einer Behinderteneinrichtung. Im Erste-Hilfe-Kurs ließ sich der Labrador auf Knochenbrüche und innere Verletzungen abtasten. Den Herzstillstand trainierten die Teilnehmenden selbstverständlich an der speziellen Hunde-Reanimationspuppe, während der Husky-Samojede-Mischling Skylie interessiert zuschaute. „Unser neuester Zugang ist Jack. Er kommt aus dem Tierheim und absolviert derzeit die Ausbildung zum Flächensuchhund“, berichtet Sarah Dohmen, ebenfalls Mitglied in der Rettungshundestaffel.

Engagiert im Rotkreuzklinikum, im Rettungsdienst und in der Hundestaffel
Kathrin Jochum ist nicht nur engagierte Krankenschwester und Hundeführerin, sondern als ausgebildete Rettungsassistentin auch ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig. Ihr erster Hund, ein lebhafter Schäferhundmischling, forderte sie in der Erziehung heraus. „Über die Hundetrainerin kam ich zum Mantrailing und von dort zur Hundestaffel. Rettungsdienst und Notfallmedizin sind mein Ding“, sagt sie über die Verbindung von Beruf und Hobby. „Das ist im Schichtdienst nicht immer einfach, aber das absolut kollegiale Team der Zentralen Notaufnahme unterstützt mein ehrenamtliches Engagement“, erzählt die junge Frau. „Wenn ich privat in der Nähe bin, holen sich meine beiden Hunde immer Streicheleinheiten bei den Kollegen im Rotkreuzklinikum ab“, freut sie sich.

Profis auf vier Pfoten
Bis zu 80 Mal im Jahr wird die DLRG-Rettungshundestaffel Ortsverband Pöcking-Starnberg von den Polizeipräsidien München und Oberbayern alarmiert. Viele Menschen verdanken ihr eine erfolgreiche, oft lebensrettende Suche. Die Staffel mit ihren 25 Teams verfügt über geprüfte fünf Personenspürhunde, acht Flächensuchhunde sowie vier Hunde, die als sogenannte Wasserorter die Rettungstaucher unterstützen. Die „Profis auf vier Pfoten" können bis zu zwei Wochen alte Spuren sicher verfolgen. Ihre Spürnase ermöglicht es, vermisste Personen anhand von Autospuren oder metallischen Gegenständen wie Schlüsseln aufzuspüren. Grundsätzlich eignen sich alle Hunderassen, um die Duftmoleküle von Zielpersonen aufzuspüren. Jagd- und Spieltrieb sind gute Voraussetzungen, aber auch eine funktionierende Beziehung zwischen Hund und Halter. Für das eingespielte Team aus Kathrin Jochum und ihren beiden Fellnasen Kali und Dexter offensichtlich kein Problem.

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