Pressemitteilung | 21.06.2021

Kardiologie des Rotkreuzklinikums München trägt bedeutend zu Erkenntnissen der aktuellen Corona-Forschung bei

Die Abteilung für Innere Medizin I – Kardiologie und Pneumologie des Rotkreuzklinikums München hat sich in besonderem Maß an einer aktuellen klinischen Studie zum Thema „Einsatz von Blutdrucksenkern bei COVID-19" beteiligt. Die Untersuchung belegt, dass eine Medikamentenpause von bestimmten blutdrucksenkenden Mitteln – den sogenannten ACE-Hemmern oder Angiotensin-Rezeptblockern – zwar nicht die Schwere einer Corona-Erkrankung beeinflusst, jedoch unter Umständen den Genesungsprozess beschleunigen kann.

Abteilungschefarzt Prof. Dr. Christian von Bary erklärt: „Zu Beginn der Pandemie waren wir als Ärzte verunsichert, inwiefern die Einnahme bestimmter Blutdrucksenker zu einem schwerwiegenden Covid-19-Verlauf bei Herzkreislauf-Patienten beiträgt. Aus diesem Grund ist diese gemeinsame Forschungsarbeit von 35 Zentren entstanden." Die fast einjährige Untersuchung hat klare Erkenntnisse hervorgebracht, erläutert von Bary: „Wir haben festgestellt, dass Patienten mit einer Corona-Infektion, die die gängigen blutdrucksenden Medikamente aus dem Bereich der ACE-Hemmer bzw. Angiotensin-Rezeptorblocker für 30 Tage abgesetzt haben, sich schneller und besser von ihrer Covid-19-Erkrankung erholt haben. Im Gegensatz zur Gruppe, die die Medikamente weiter eingenommen hat, haben aus dieser Gruppe nur halb so viele Patienten eine Organschädigung erlitten oder sind verstorben."

Der Chefarzt betont: „Gerade für ältere Herz-Kreislauf-Patienten kann diese Medikamentenpause während einer Corona-Erkrankung sinnvoll sein – natürlich immer nur in ärztlicher Absprache und nach individueller Fallbetrachtung." Weitere Besonderheit der Studie: Bisher konnten sich Medizin und Wissenschaft lediglich auf Daten mit deutlichen jüngeren Patienten stützen. „Diese Erkenntnisse bedeuten vor allem, dass das Absetzen der benannten Medikamente einen positiven Effekt auf die Organfunktion älterer Patienten mit sich bringen könnte", sagt von Bary. „Das Risiko einer anhaltenden Verschlechterung einer Herzerkrankung ist in diesem Kontext eher unwahrscheinlich und konnte in der Studie auch nicht beobachtet werden."

Das international renommierte Fachmagazin „The Lancet Respiratory Medicine" hat in seiner Mitte Juni erschienenen Ausgabe die Ergebnisse der aktuellen Studie veröffentlicht. Durchgeführt wurde diese von der Medizinischen Universität Innsbruck sowie des Klinikums der Ludwig-Maximillians-Universität München. Durch die Anzahl der am Rotkreuzklinikum München in die Studie eingeschlossenen Patienten steht das Klinikum damit an sechster Stelle aller rekrutierenden Krankenhäuser. Insgesamt haben sich 35 medizinische Zentren aus Deutschland und Österreich beteiligt. Dafür wurden 204 Patienten mit einer Coronavirus-Infektion im Zeitraum von April 2020 bis Februar 2021 untersucht.

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