Pressemitteilung | 20.06.2018

Sportpsychologe coacht Chirurgen für den OP

Ob Fußballer aktuell bei der WM in Russland oder Tennisspieler in Wimbledon – für ihren Erfolg setzen Spitzensportler schon länger auf mentales Training. Diese Maßnahme hält nun auch erstmals Einzug in der Medizin: Das Ärzteteam um Chefchirurg Wolfgang Thasler im Rotkreuzklinikum München holt sich professionelle Unterstützung von dem Sportpsychologen Dr. Tom Kossak. Das Ziel: Die Mediziner sollen lernen, innovative Methoden aus der Sportpsychologie für ihre Arbeit im OP zu nutzen.

Der Sportpsychologe aus München weiß: „Bei medizinischen Eingriffen geht es, genauso wie im Sport, um immens viel Druck. Der ist in diesem Bereich natürlich noch höher, weil letztlich das Patientenwohl entscheidend ist. Gerade Chirurgen gehören zu der Gruppe der High-Performer. Bei ihnen sind höchste Konzentration und starke Nerven über Stunden gefragt." Kossak, der unter anderem den Deutschen Skiverband betreut, wird den Spezialisten über mehrere Wochen diverse Tipps und Tricks aus dem Sport für den Klinikalltag vermitteln.

„Vor allem bei Operationen mit sogenannter Schlüssellochtechnik, also in der minimalinvasiven Chirurgie, wird es immer wichtiger, Eingriffe zielgerichteter vorzunehmen. Bei Behandlungen im Bauchraum haben wir nur eine eingeschränkte Sicht und wenig Beweglichkeitsmöglichkeiten. Da kommt es sehr darauf an, fehlendes Tastgefühl auszugleichen", sagt Thasler. Der Chefarzt ist überzeugt: „Durch mehr innere Visualisierung, Mindmapping, Konzentrationsübungen und Achtsamkeit werden wir noch besser operieren können. Was erfolgreich im Hochleistungssport funktioniert, möchten wir für unsere Teamarbeit ebenfalls adaptieren." Insbesondere bei der jetzt einsteigenden Chirurgen-Generation solle so ein verändertes Verständnis für komplexe Eingriffe entstehen, um für kritische und stressige Situationen optimal gerüstet zu sein.

Inwiefern Chirurgen die unterschiedlichsten mentalen Strategien im OP praktisch einsetzen können, wird Kossak etwa mithilfe eines Simulators im Klinikum demonstrieren, an dem die Mediziner chirurgische Bewegungsabläufe üben. „Ich möchte die Ärzte dahingehend coachen, besser minimalinvasiv zu operieren und mit Stress umzugehen sowie bei eigenem Versagen eine entsprechende Fehlerkultur zu entwickeln", erklärt der Sportpsychologe.

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