Die Tumortherapie gerade von älteren Menschen stellt die moderne Medizin vor Chancen und Herausforderungen. Um auf die spezifischen Bedürfnisse dieser Patientengruppe aufmerksam zu machen, haben die beiden Chefärzte Prof. Dr. Wolfgang E. Thasler, Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Minimalinvasive Chirurgie, und Dr. Volker Penndorf, Abteilung für Innere Medizin II - Gastroenterologie, zum Onkologischen Symposium in das Rotkreuzklinikum München eingeladen.
Die Referenten spannten einen Bogen von interessanten Fachvorträgen. Das Spektrum reichte angefangen von klassischen viszeralonkologischen Themen, wie Lebererkrankungen im Alter von Prof. Dr. Christian Lange über Fragen nach chirurgisch-anästhesiologischen Risiken im hohen Alter von Prof. Dr. Rainer Kiefmann, Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin. PD Dr. Urte Kunz-Zurbuchen referierte über Lebensqualität und Funktionalität nach onkologischer kolorektaler Chirurgie, während Oberarzt Marco Rigamonti, Abteilung für Palliativmedizin der Rotkreuzklinik Lindenberg, auf die palliativ-medizinischen Besonderheiten bei der Versorgung von betagten Patienten einging. Ein besonderes Highlight war die Keynote lecture von Prof. Dr. Georg Marckmann zur medizinethischen Verantwortung in der Krebstherapie des älteren Menschen. Mit einem Vortrag des Krankenhausseelsorgers sowie des Chefarztes der Anästhesie zu ersten Erfahrungen zum „Gerontobord" in der Onkologischen Therapie endete das Programm, bevor Prof. Thasler und Dr. Penndorf die Veranstaltung zusammenfassten und zur Diskussion überleiteten.
Krankenhausdirektorin Bettina De Mattia freute sich, dass beim hochkarätig besetzten Symposium auch zahlreiche Mitarbeitende des Rotkreuzklinikums anwesend waren. „Das Durchschnittsalter der uns anvertrauten Patienten steigt kontinuierlich", berichtet sie. Gemeinsam mit den Verantwortlichen der Fachbereiche ist ihr die besondere Verantwortung bewusst, die aus der medizinisch-pflegerischen Versorgung dieser Altersgruppe erwächst. „Wir bewegen uns in einem Spannungsfeld aus medizinisch-technischen Möglichkeiten, knapper werdenden Ressourcen und ethischen Anforderungen", bestätigen auch Thasler und Penndorf. Das jüngst eingeführte, interdisziplinäre Gerontobord unterstützt dabei, ein fachlich kompetentes und zugleich individuelles, ethisches Procedere für jeden betagten Patienten zu finden.